Liebe Susann, bitte erzähle uns kurz, wie zum WÜPAKA kamst und was deine Aufgabe bei uns ist.

Ich bin zuerst während des Studiums auf den Fairen Handel aufmerksam geworden und fand die Idee, im Welthandel für Gerechtigkeit einzutreten so toll, dass ich mich mehrere Jahre ehrenamtlich im Weltladen Würzburg engagiert habe. Dort habe ich natürlich auch den WÜPAKA Kaffee verkauft. Als der WÜPAKA Jahre später eine Mitarbeiterin gesucht hat, habe ich mich sofort beworben. Seit 2015 arbeite ich hier und bin zuständig für Grafikdesign, Webdesign, Social Media und Pressearbeit.

Was hat dich daran gereizt, für den WÜPAKA zu arbeiten?

Mir ist es wichtig, mit meiner Arbeit etwas Sinnvolles zu tun. Ich bin überzeugt davon, dass faire Handelsstrukturen der beste Weg sind, um Menschen nachhaltig aus der Armut zu helfen. Im Welthandel werden Länder des globalen Südens rücksichtslos ausgebeutet, das ist eine traurige Tatsache. Daran wird sich nichts ändern, wenn wir nichts dagegen tun. Deshalb ist mir beim WÜPAKA die Bildungsarbeit ein besonderes Anliegen. Die Menschen müssen wissen, was es heißt, wenn sie Kaffee zum Dumpingpreis kaufen. Unser Verein zeigt, dass es funktioniert, die Produzierenden in Tansania richtig gut zu bezahlen, und das seit über 25 Jahren.

Was sind die Highlights deiner Arbeit, hier und in Tansania?

In Tansania natürlich zu sehen, wo unser Kaffee herkommt und die Menschen zu treffen, die ihn anbauen, sich mit ihnen austauschen zu können. Diese Begegnungen sind einfach das Herz unserer Arbeit. Hier in Deutschland waren Highlights für mich, für den Marken-Relaunch unseren neuen Look zu designen und die neue Webseite aufzubauen.

Du warst schon mehrmals in Tansania. Was hat dich dort nachhaltig beeindruckt?

Beeindruckt hat mich die wunderschöne Landschaft und die Resilienz der Menschen. Ich lerne jedes Mal viel über Land und Kultur. Besonders beeindruckt haben mich die Frauen der Nuru Natural Products Group mit ihrem Unternehmerinnengeist und ihrer herzlichen Art. Wir konnten ihnen und ihren Projekten ja eine Starthilfe geben. Sie haben uns erzählt, welches Empowerment sie in der Gesellschaft erfahren, seitdem sie unternehmerisch tätig sind, und wie viel ihnen das bedeutet. Wenn wir sehen, dass unsere Arbeit tatsächlich dazu beiträgt, Leben zu verändern, ist das unglaublich motivierend.

Was ist dir am Fairen Handel am wichtigsten?

Frauenförderung ist mir ein wichtiges Anliegen, und einfach Menschen zu unterstützen, ihre Lebensumstände zu verbessern. Gegenseitiger Wissensaustausch und offene Kooperation. Das Ziel muss immer sein, nicht mehr gebraucht zu werden. Wenn wir das gemeinsam erreichen, haben wir alles richtig gemacht.
11 März 2024
Stichworte: Interviews